Der Bewegungsapparat des Hundes
Hunde haben, ganz unabhängig von Größe und Rasse, 300 Knochen. In der Anatomie wird der Bewegungsapparat des Hundes in den passiven und aktiven Part unterteilt (Knochen und Gelenke = passiv, Muskeln; Sehnen und Bänder = aktiv).
Hunde im Wachstum
Je nach Hunderasse und zu erwartender Größe im ausgewachsenen Zustand, sind die Vierbeiner in 10 – 24 Monaten ausgewachsen. Kleine Hunde (Dackel, Jack Russell, usw.) erreichen dabei ihr Endmaß schneller (10 – 12 Monate) als große Hunde. Diese können bis zu ihrem zweiten Lebensjahr wachsen (Riesenrassen, wie Dogge, Rhodesian Ridgeback, usw.).
Das Wachstum vollzieht sich vor allem an den langen Röhrenknochen (beispielsweise dem Oberschenkelknochen), an deren Enden sich die so genannten Wachstumsfugen befinden. Erst bei Erreichen der finalen Größe schließen sich diese Wachstumsfugen und geben dem Bewegungsapparat seine Stabilität. Der Zeitraum dieses Verschlusses variiert hierbei von Knochen zu Knochen, sowie von Hunderasse zu Hunderasse.
Das Wachstum verläuft in einer festgelegten Wachstumskurve, die bei der Auslastung junger Hunde unbedingt beachtet werden muss, um Fehlbildungen oder Folgeschäden zu verhindern. In den ersten sechs Monaten eines Hundelebens, wächst der Hund sehr schnell, erst danach verläuft die Wachstumskurve flacher.
Wieviel Bewegung braucht mein Hund?
Im Welpen alter sollten Hunde nicht zu lange am Stück ausgeführt werden. Man rechnet grob mit fünf Minuten Bewegung pro Lebensmonat oder einer Minute pro Lebenswoche. Diese Faustregel soll nur als Anhaltspunkt dienen, je nach Charakter und Hunderasse kann das Bewegungsbedürfnis individuell variieren.
Haben sich die Wachstumsfugen vollständig geschlossen, gibt es viele Möglichkeiten den Hund zu beschäftigen. Je nach Hunderasse ist das Interesse Ihres Vierbeiners anders geartet. Die Hüte-Hunderassen (Australian Shephard, Border Collie, usw.) sind oft geeignete Partner für Agility oder Treibball, unter den Jagdhunden sind es Beschäftigungen, die die Nase beanspruchen (Fährtenarbeit, Mantrailing, usw.). Darüber hinaus gibt es noch viele andere spannende Bewegungsarten für das Mensch-Hund-Team zu entdecken.
Störungen des Bewegungsapparates bei Hunden
Gerade junge Hunde und bewegungsfreudige Rassen brauchen ausreichend Bewegung und Beschäftigung. Sie toben und rennen über Wiesen, Stock und Stein, bei Regen und Schnee durch Wald und Felder. Neben all dem Spaß lauern hier natürlich auch Verletzungsgefahren – gerade noch aktiv, kann es schnell passieren, dass Ihr Hund plötzlich lahmt.
Hier kann eine Verstauchung oder Zerrung zugrunde liegen, die auf jeden Fall tierärztlich untersucht werden muss, um Folgeschäden und unnötig langanhaltende Schmerzen zu vermeiden.
Bei älteren Hunden kann es durch Abnutzungserscheinungen oder alte, nicht vollständig ausgeheilte Verletzungen zu Arthrosen kommen. Diese chronische Gelenkserkrankung bereitet dem Hund oft Schmerzen und kann seine Lebensqualität einschränken. Ab wann ein Hund als alt gilt, ist aber völlig individuell zu betrachten – auch hier kommt es auf die Größe und Hunderasse an.
Nehmen Sie Veränderungen der Lauffreudigkeit oder eine eintretende Lahmheit bei Ihrem Hund nicht auf die leichte Schulter. Ein Tierarzt kann durch gezielte Diagnose und individuelle Behandlung schnell Linderung verschaffen und Ihrem Tier ein schmerzfreies Leben ermöglichen.