Arthrose nach Kreuzband-Op – Franzi und Linda im Interviewentspannung des Hundes fördern
Franzi leitet das Marketing-Team und ist federführend für die Marketing-Strategien, Kampagnenplanung und Mitarbeiterorganisation verantwortlich: Und Teil des besagten Teams ist natürlich auch eine ganz besondere junge Dame: Office Dog Linda. Heute erzählen die beiden uns, wie Lindas Kreuzbandriss ihren Alltag veränderte, welche Behandlungsschritte folgten und wie das Ganze mit ihrer Arthrose-Erkrankung zusammenhängt.
Alina: Hallöchen, ihr zwei! Franzi – erzähl doch mal: Wer sitzt da neben Dir und was zeichnet die junge Dame aus?
Franzi: Das ist meine Dalmatiner-Hündin Linda – sie ist im Winter 2018 mit 16 Monaten aus dem Tierschutz zu uns gekommen. Leider hatte sie keine rosige Vergangenheit: Sie wurde in Spanien von einer Familie adoptiert und ausgesetzt.
Alina: Lindas Arthrose stammt ja von einer Verletzung. Wie kam es zu dem Unfall, was ist passiert und vor Allem – wie hängt das alles mit der Arthrose zusammen?
Franzi: Es fing an mit einem Humpeln – das kann ja grundsätzlich mal vorkommen. Nachdem sich durch eine Schonphase keine Besserung gezeigt hat, bin ich dann mit Linda zum Tierarzt. Dort konnte nichts festgestellt werden: Ich wurde dann mit Medikamenten und der Vermutung einer Überlastung nach Hause geschickt. Nach 3-4 Wochen begann sie jedoch wieder stark zu humpeln. Nachdem der Schubladentest, eine diagnostische Methode zur Feststellung eines Kreuzbandrisses, negativ war, haben wir dennoch einen Röntgentest durchführen lassen – dort war eine Schwellung im Kniebereich ersichtlich, weshalb wir dann an einen Chirurgen verwiesen wurden, der sich Linda dann nochmal genauer angeschaut hat – und es handelte sich letztendlich um einen Kreuzbandriss. Und um das Ganze an dieser Stelle kurz zu fassen: Von da aus ging es innerhalb weniger Tage in den OP.
Alina: War die OP unumgänglich? Wie lief das Ganze ab?
Franzi: Nach der Diagnose „Kreuzbandriss“ hast Du eigentlich stets die Wahl zwischen der operativen und der konservativen Methode. Um Langzeitfolgen für Linda zu vermeiden und ihr auch langfristig gesehen mehr Lebensqualität zu schenken, haben wir uns für das operative Einsetzen eines Implantates entschieden. Bei der TTA-Methode (s. Unterscheidungen unter II.) wird unter Vollnarkose der vorderste Teil des Schienbeins entfernt und mit einem Abstandshalter wieder befestigt.
Alina: Welche Kosten kommen bei einer Kreuzband-OP auf einen zu?
Franzi: Die reinen OP-Kosten lagen bei ca. 2.000 Euro. Wenn wir alle Kosten berücksichtigen, von der Diagnose bis hin zur Nachsorge, inkl. Schwimmtherapie lagen wir bei ca. 2.600 Euro.
Alina: Und wie hat Linda die Operation und die Narkose überstanden? Wie erging es euch beiden nach dem Eingriff?
Franzi: Zum Glück ist alles sehr gut verlaufen – am Vormittag wurde Linda operiert und abends konnten wir sie schon wieder abholen. Die Narkose hat sie auch gut vertragen – aber der Anblick nach der OP war schon niederschmetternd: Ihr Bein war rasiert, sie hatte eine Halskrause um, war völlig neben der Spur und kaum wieder zu erkennen. Hier muss man sich nur als Hundehalter immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass das nach einem solchen Eingriff völlig normal und auch diese Zeit bald wieder vorüber ist.
Alina: Das war für Dich bestimmt nicht einfach mit anzusehen. Wie hast Du versucht, Linda die Zeit nach der OP so angenehm wie möglich zu gestalten?
Franzi: Mein Freund und ich haben eine Gitterbox aufgebaut und ihr eine schöne Höhle daraus gemacht, damit sie sich sicher fühlen kann. Außerdem ist es wichtig, selbst ruhig zu bleiben und ihr diese Sicherheit auch zu suggerieren, die sie in dem Moment braucht – auch, wenn es im Inneren vielleicht ganz anders aussieht.
Alina: Welche Tipps hast Du für die Ausgestaltung des Alltages nach einer Kreuzband-OP?
Franzi: Die Schwimmtherapie hat Linda sehr gutgetan – das ist ein ganz großer Tipp von mir: Perfekt für einen gelenkschonenden und entspannenden Muskelaufbau und die generelle Auslastung nach einer Kreuzband-OP. Natürlich haben wir ihren Alltag so bewegungsfreundlich wie möglich gestaltet, z.B. indem wir alle Holzböden mit Malerfließ für einen besseren Grip ausgelegt haben und sie auch bei kleinen Erhöhungen hochgehoben oder getragen haben.
Alina: Woher weiß man als Hundebesitzer oder Besitzerin, wann es wieder an der Zeit ist, seinen Liebling länger laufen oder springen zu lassen?
Franzi: Der individuell zugeschnittene Bewegungsplan für Deinen Hund wird Dir im Anschluss an die Kreuzband-OP von Deinem Arzt mitgegeben. Dieser beinhaltet alle notwendigen Informationen von Woche zu Woche über die Bewegungsdauer und -intensität. Diese Angaben sind dabei unter anderem abhängig von Größe, Gewicht, Alter, Vorgeschichte und Art des Eingriffes. Prinzipiell sagt man aber, dass Hunde sich circa sechs Wochen nach einer Kreuzbandoperation wieder kontrolliert frei bewegen können.
Alina: Berichte mal – hat Linda sich gut von der OP erholt? Wie hast Du diese Zeit erlebt?
Franzi: Auf jeden Fall – Linda hat sich glücklicherweise sehr gut erholt. Trotzdem war diese Zeit nervenaufreibend und emotional. Der Prozess macht definitiv was mit einem.
Alina: Das glaube ich dir sofort. Fasse doch gerne mal zusammen: Wie hängt das Ganze nun mit Lindas Arthrose zusammen?
Franzi: Hunde, welche einen Kreuzbandriss erleiden, entwickeln deutlich häufiger Arthrose. So hat sich das leider auch im Dezember letzten Jahres bestätigt: Linda bekam Arthrose diagnostiziert.
Alina: In welchem Zeitfenster nach der Operation entwickelte sich die Arthrose?
Franzi: Die Kreuzbandriss-OP fand im September 2021 statt. Nach den sechs Wochen Schonphase und während der Nachkontrolle war alles super – zwischen den Feiertagen im Jahr 2022 begann Linda jedoch erneut zu humpeln. Die Untersuchung hat dann ergeben, dass sie akut einen Gelenkerguss hat und das Röntgenbild hat gezeigt, dass sich auch Arthrose entwickelt hat.
Alina: Wie unterstützt Du Linda seit ihrer Kreuzbandriss-OP?
Franzi: Oft spricht man nach einem Kreuzbandriss ja auch von einer „Einbahnstraße in die Arthrose“ – hinzukommt, dass Arthrose sich ja nicht zurückbildet, sondern bestenfalls stagniert. Ich empfehle neben einem achtsamen Umgang, z.B. Warmlaufen, zusätzliche Physiotherapie mit Übungen, Massagen oder auch Schwimmtherapie. Außerdem unterstütze ich sie über das Futter: Morgens gibt es unser Premium Lachsöl sowie Grünlippmuschelpulver on top und gerne auch mal zwischendurch unsere Gelenktabletten „Spielfreude“.
Alina: Ganz lieben Dank, dass Du Deine Geschichte heute mit uns geteilt hast. Eine ganz, ganz wichtige Frage hätte ich noch an Dich: Wie viele Punkte hat Linda denn nun?
Franzi: Ich habe es WIRKLICH schon mehrfach versucht, sie zu zählen. Einmal habe ich sogar versucht, die Punkte zu markieren – unmöglich. Wir werden es nie erfahren! (lacht)
Behandlung nach Kreuzbandriss – Chirurgische vs. Konversavtive Methode
TTA: Der Begriff " Tibial Tuberosity Advancement" beschreibt eine Veränderung im vorderen Bereich des Schienbeins – die TTA-Operation bei Hunden ist ergo eine Knochenoperation, welche unter Vollnarkose durchgeführt wird.
TPLO: Eine TPLO (Tibial Plateau Leveling Osteotomy) ist eine chirurgische Technik, die bei Hunden durchgeführt wird, um eine Kreuzbandverletzung im Knie zu behandeln. Die Operation beinhaltet das Abschneiden und Neuverdrehen des Schienbeinkopfes, um den Winkel zwischen Schienbein und Oberschenkelknochen zu verändern und so das Stabilitätsproblem zu beheben.
Lateral Suturing: Diese Technik beinhaltet das Anbringen von Stichen, um das beschädigte Kreuzband zu unterstützen und zu stabilisieren.
Extra-artikuläre Techniken: Diese Techniken umfassen Verfahren wie den Einsatz von Schrauben, Platten oder Stäben, um das beschädigte Kreuzband zu unterstützen.
Konservative Methode: Die konservative Methode bezieht sich auf eine Behandlung von Kreuzbandverletzungen ohne chirurgische Intervention. Diese Methode kann in bestimmten Fällen, wie bei älteren Tieren oder bei geringeren Verletzungen, die nicht den kompletten Bruch des Kreuzbands beinhalten, angewendet werden. Die konservative Methode umfasst häufig die Verwendung von Schmerzmedikamenten, Krankengymnastik und Gewichtskontrolle, um Schmerzen und Entzündungen zu reduzieren und die Beweglichkeit des betroffenen Beins wiederherzustellen. Ein Korsett oder eine Schiene kann ebenfalls verwendet werden, um das Knie zu unterstützen und zu stabilisieren.
Es ist wichtig zu beachten, dass jede Technik ihre eigenen Vor- und Nachteile hat und eine geeignete Methode in Abhängigkeit von der Art und dem Grad der Verletzung sowie dem Gesundheitszustand Deines Tieres ausgewählt werden muss. Eine gründliche Überprüfung wird durch einen erfahrenen Tierarzt gewährleistet.
Arthrose frühzeitig erkennen: Symptome und Anzeichen
Es gibt einige Anzeichen, anhand derer Du mögliche Gelenkprobleme bei Deinem Hund – wie auch Arthrose – frühzeitig erkennen kannst. Diese Symptome umfassen unter anderem:
- (Andauernde) Schonhaltung
- Probleme beim Aufstehen nach längerem Liegen
- Humpeln, Hinken und vermehrtes Straucheln
- Verminderter Bewegungsdrang
- Steifer Gang bzw. verändertes Laufen („Roboter-Gang“)
- Schmerzreaktion (z.B. Zittern, Winseln) bei Berührungen
Darüber hinaus gibt es viele weitere Hinweise, dass Dein Liebling möglicherweise unter Gelenkproblemen leidet, wie zum Beispiel ein gekrümmter Rücken oder Zögern vor dem Besteigen von Treppen oder dem Sprung in Deinem Kofferraum. Hier gilt: Augen offenhalten und körperliche Signale im Blick behalten – denn Du kennst Dein Tier am allerbesten.