Damit unsere vierbeinigen Begleiter unseren Alltag sorgenfrei bereichern ist es wichtig, dass unsere Fellnasen von Beginn an einige wichtige Kommandos verinnerlicht haben.
Die verschiedenen Prinzipiens des Lernens bei Hunden
- Klassische Konditionierung: Hunde lernen durch Assoziationen zwischen Reizen. Ein bekanntes Beispiel ist die Pawlowsche Konditionierung, bei der ein Hund lernt, dass das Klingeln einer Glocke (neutraler Reiz) mit der Fütterung (unbedingter Reiz) verbunden ist und dadurch bereits auf das Klingeln der Glocke mit Speichelfluss (bedingte Reaktion) reagiert.
- Operante Konditionierung: Hunde lernen durch Konsequenzen ihres Verhaltens. Positive Verstärkung (z.B. Belohnung) erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein Verhalten wiederholt wird, während negative Verstärkung (z.B. Entfernen eines unangenehmen Reizes) dazu führt, dass ein Verhalten verstärkt wird. Bestrafung (positive oder negative) verringert die Wahrscheinlichkeit eines Verhaltens.
- Habituation: Hunde gewöhnen sich an wiederholte Reize, die keine wichtige Bedeutung oder Konsequenz haben. Durch wiederholte Exposition wird das Verhalten gegenüber diesen Reizen abgeschwächt oder unterdrückt.
- Soziales Lernen: Hunde können durch Beobachtung anderer Hunde oder Menschen lernen. Sie imitieren Verhaltensweisen, die sie bei anderen Hunden oder ihrem Besitzer sehen.
- Lernen am Erfolg: Hunde lernen durch Erfahrungen und Versuch und Irrtum. Wenn ein bestimmtes Verhalten zu einem gewünschten Ergebnis führt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Hund dieses Verhalten erneut zeigt.
Beim Training von Hunden werden diese Lernprinzipien genutzt, um gewünschte Verhaltensweisen zu fördern und unerwünschtes Verhalten zu reduzieren. Positive Verstärkung, Belohnung und klare Kommunikation sind Schlüsselaspekte, um effektives Lernen bei Hunden zu ermöglichen. Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Hund individuell ist und unterschiedlich schnell lernt. Geduld, Konsistenz und positive Verstärkung sind entscheidend, um ein erfolgreiches Training und Lernen bei Hunden zu erreichen.
Lebenslanges Lernen bei unseren Hunden
Wichtig für uns zu wissen ist, dass Hunde ein Leben lang lernen können – und wollen! Allerdings genau wie bei uns Menschen, fällt es jüngeren Tieren leichter, neue Kommandos zu erlernen. Wichtig ist hierbei: Auch wenn die Kommandos erlernt sind, müssen diese immer wieder trainiert werden.
Wenn wir also vierbeinigen Familienzuwachs bekommen, können wir grundsätzlich sofort loslegen. Wenn der Welpe von einem Züchter kommt, wird er in der Regel nicht jünger als 8 Wochen sein. Innerhalb dieser acht Wochen hat ein Welpe schon rund 80% seiner Gehirnleistung entwickelt. Er ist also dann schon gut in der Lage, die grundlegenden Kommandos zu erlernen. Im täglichen Training mit Welpen dürfen wir nicht vergessen, dass unsere Vierbeiner eine relativ kurze Aufmerksamkeitsspanne haben – ähnlich wie Kleinkinder. Deshalb sind in dieser Zeit für Frauchen und Herrchen eine gute Geduld, Konsequenz im Handeln und das Senden von eindeutigen Signalendie wichtigsten Begleiter.
Wiederholung der Kommandos
Wenn wir diese Kommandos einüben, werden wir viele Wiederholungen, noch mehr Leckerchen und unzählig häufiges Loben benötigen. Die ersten Erfolge werden sich aber zügig einstellen.
Das Gefühl der fertigen Interaktion zwischen Vierbeiner und Herrchen und Frauchen ist dann alle Mühen wert. Wenn wir diese ersten und wichtigen Kommandos beherrschen, werden wir weitere Kommandos trainieren können. Auch hier ist unsere eindeutige Körpersprache ein wichtiges Werkzeug, um schnell zum Erfolg zu kommen.
Konsequenz, Gestik und Mimik
Unsere Vierbeiner sprechen wortwörtlich nicht unsere Sprache und können sich somit nur an unserer Gestik und Haltung orientieren – wenn diese widersprüchlich ist, wird das unseren Vierbeiner verunsichern. Wenn wir von Beginn an konsequent sind, akzeptiert unser neues Familienmitglied uns als „ranghöher“ und wird das so lange nicht in Frage stellen, wie wir eindeutig und konsequent handeln. Es gilt also: Üben, üben, üben – und geduldig sein natürlich!