Natürlich füttern mit BARF - So klappt der Einstieg

Natürlich füttern mit BARF - So klappt der Einstieg

Du hast schon mal vom Barfen gehört, aber weißt nicht so recht, was das eigentlich genau ist oder wie du damit anfangen kannst? Wir verschaffen Dir einen Überblick - einfach erklärt und verständlich mit vielen Tipps für den Alltag.


Was bedeutet BARF eigentlich?

BARF steht für „Biologisch Artgerechtes Rohes Futter“. Ursprünglich wurde der Begriff aus dem Englischen abgeleitet: Bones and Raw Food. Die Idee dahinter: Hunde sollen möglichst naturnah und artgerecht ernährt werden – so wie ihre wilden Vorfahren, die Wölfe.

Das bedeutet konkret: Rohes Fleisch, Knochen, Gemüse, Obst und Öle – keine industriell verarbeiteten Futtermittel, keine künstlichen Zusatzstoffe. Klingt kompliziert? Ist es aber nicht!


Warum barfen? – Die Vorteile auf einen Blick

  • Genau wissen, was im Napf landet
  • Linderung gesundheitlicher Probleme (z. B. Allergien, Magen-Darm-Probleme)
  • Natürliche Ernährung
  • Positive Nebeneffekte wie z. B. glänzendes Fell und saubere Zähne
  • Weniger Kotabsatz – je weniger Kotabsatz, desto besser die Verwertung

Was gehört alles ins Barf-Menü?

Ein gutes Barf-Menü ist ausgewogen und abwechslungsreich. Die Grundregel lautet:

80 % tierische Bestandteile:

  • Muskelfleisch
    (z. B. Rind, Huhn, Lamm, Pferd – bildet die Hauptkomponente im Napf. Es liefert hochwertiges Eiweiß, Eisen und B-Vitamine. Abwechslung ist auch hier wichtig, um ein breites Nährstoffspektrum abzudecken.)
  • Pansen oder Blättermagen
    (grüner Pansen ist besonders wertvoll: Er enthält vorverdaute Pflanzenreste und eine natürliche Vielfalt an Mikroorganismen – super für die Darmflora deines Hundes.)
  • Innereien
    (Leber, Herz, Niere, Milz – liefern essenzielle Vitamine wie A, D, B12 sowie Spurenelemente wie Kupfer und Eisen. Wichtig: Leber nur in kleinen Mengen füttern, um eine Überversorgung von Vitamin A zu vermeiden.)
  • Fleischige Knochen
    (z. B. Hühnerhälse, Kalbsbrustbein, Lammrippen – sind die Hauptquelle für Kalzium und Phosphor. Sie fördern außerdem Zahngesundheit und sorgen für artgerechtes Kauverhalten. Wenn du keine Knochen füttern willst, musst du Kalzium unbedingt ergänzen.)

⚠️ Wichtig: Immer nur roh füttern, niemals gekochte Knochen! Gekochte Knochen können splittern und zu gefährlichen inneren Verletzungen führen.

20 % pflanzliche Bestandteile:

  • Gemüse (z. B. Karotten, Zucchini, Kürbis – idealerweise gekocht oder fein püriert, damit dein Hund die Nährstoffe gut aufnehmen kann. Rohes, unpüriertes Gemüse rutscht sonst oft unverdaut durch den Darm.)
  • Obst (z. B. Apfel, Banane – in Maßen und am besten ebenfalls püriert oder gut zerkleinert. Achte darauf, nicht zu viele stark zuckerhaltige Sorten zu füttern.)
  • Hochwertige Öle (z. B. Lachsöl, Hanföl – liefern essenzielle Fettsäuren und helfen zusätzlich bei der Aufnahme fettlöslicher Vitamine aus Gemüse und Innereien)

Tipp: Du kannst dir eine kleine Portion Gemüse-Obst-Mix auf Vorrat pürieren und portionsweise einfrieren. Das spart Zeit und sorgt für Abwechslung.


Wichtige Zusätze beim Barfen – was dein Hund zusätzlich braucht

Auch wenn BARF grundsätzlich auf natürlichen Zutaten basiert, reicht die reine Fleisch-Gemüse-Mischung nicht aus, um deinen Hund optimal zu versorgen. Hier kommen wichtige Zusätze ins Spiel, die du kennen solltest:

1. Kalzium (wenn keine Knochen gefüttert werden)

Wenn dein Hund keine rohen Knochen verträgt oder du lieber darauf verzichtest, musst du Kalzium unbedingt ergänzen. Dafür eignen sich:

Kalzium ist entscheidend für Knochen, Zähne und den gesamten Bewegungsapparat.

 

2. Jod (für die Schilddrüse)

In BARF fehlt häufig ausreichend Jod, deshalb ist Seealgenmehl (Ascophyllum Nodosum) ein gängiger und natürlicher Jodlieferant. Die Dosierung ist wichtig – es wird empfohlen nach Körpergewicht und Herstellerangabe zu dosieren.

 

3. Omega-3-Fettsäuren (für Haut, Fell, Entzündungshemmung)

Fett ist nicht gleich Fett. Hochwertige Omega-3-Fettsäuren sind essenziell und kommen am besten durch:

  • Lachsöl
  • Dorschlebertran (zusätzlich Vitamin A & D)
  • Krillöl oder Leinöl (für sensible Hunde)

 

4. Vitamin D

Wird in der Rohfütterung oft unterschätzt – da Hunde es nicht bzw. kaum über die Sonne bilden können wie Menschen.

  • Dorschlebertran
  • gezielte Ergänzung mit Vitamin-D-Präparaten

 

5. Ballaststoffe & Verdauungshilfen

Zur Unterstützung der Verdauung und Darmflora kannst du zusätzlich geben:


So startest du mit dem Barfen – Schritt für Schritt

1. Bedarf berechnen

Ein erwachsener, gesunder Hund bekommt ca. 2–3 % seines Körpergewichts pro Tag als Futtermenge.

👉 Beispiel: Ein 20 kg Hund bekommt ca. 400–600 g Futter täglich.

2. Zutaten zusammenstellen

Mach dir einen Barf-Plan oder starte mit kompletten Barf-Menüs aus dem Handel – diese sind bereits abgestimmt und helfen beim Einstieg.

3. Langsam umstellen

Stelle deinen Hund langsam und schrittweise um. Starte mit leicht verdaulichem Muskelfleisch und einem Gemüsebrei, steigere dann Vielfalt und Rohknochenanteil.

4. Zusätze nicht vergessen

Nicht nur Fleisch und Gemüse – die genannten Ergänzungen sind essenziell, damit dein Hund langfristig gesund bleibt.


Barfen: Ja oder nein?

Barfen ist keine Zauberei – aber auch nicht für jeden etwas. Du solltest bereit sein, dich mit dem Thema auseinanderzusetzen, ein bisschen zu planen und die Fütterung im Blick zu behalten.

Wenn du jedoch:

  • deinem Hund etwas Gutes tun willst
  • Transparenz beim Futter willst
  • bereit bist, dich etwas einzuarbeiten

… dann kann Barfen eine tolle, natürliche und gesunde Alternative zum Fertigfutter sein!


💡 Hinweis:
Dieser Artikel gibt dir einen verständlichen Überblick über das Thema Barfen – ideal für den Einstieg. Bitte beachte jedoch: Barfen ist mehr als nur Fleisch und Gemüse. Damit dein Hund dauerhaft gesund bleibt, solltest du dich intensiv mit der Zusammensetzung der Rationen beschäftigen. Gerade beim Thema Nährstoffe und Zusätze können sich leicht Fehler einschleichen, die auf Dauer problematisch sein können. Wenn du dir unsicher bist, lass dich am besten von einem erfahrenen Ernährungsberater für Hunde unterstützen – so bist du auf der sicheren Seite und dein Vierbeiner bekommt genau das, was er braucht. 🐾

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