Stubenreinheit ist eines der ersten und wichtigsten Themen, wenn ein Hund bei uns einzieht. Egal ob Welpe oder erwachsener Tierschutzhund: Jeder Hund kann stubenrein werden – aber nicht jeder lernt es gleich schnell. Hier erfährst du, wie du deinem Hund dabei hilfst und welche besonderen Situationen du beachten solltest.
Was bedeutet Stubenreinheit eigentlich?
Stubenreinheit bedeutet, dass ein Hund seine Bedürfnisse draußen erledigt – zuverlässig, vorhersehbar und ohne „Unfälle“ in der Wohnung.
Wichtig: Es ist kein angeborenes Verhalten, sondern muss immer erlernt werden.
Wie bringt man einem Welpen Stubenreinheit bei?
Welpen haben eine kleine Blase, wenig Kontrolle und kennen unsere Regeln noch nicht. Sie brauchen Anleitung und Geduld.
Fester Rhythmus und häufige Gassigänge
Welpen müssen sich in der Regel lösen:
- direkt nach dem Aufwachen
- nach dem Spielen
- nach dem Fressen oder Trinken
- etwa alle 1–2 Stunden
Je jünger der Welpe, desto häufiger geht ihr raus.
Den richtigen Ort loben
Wenn der Welpe draußen macht:
- sofort freundlich und begeistert loben
- gern ein Leckerli geben
So versteht er schnell: Draußen ist richtig!
Auf Körpersprache achten
Typische Signale:
- Kreiseln
- intensives Schnüffeln
- Unruhe
Dann heißt es: schnell rausgehen.
Nächtliche Routine
Welpen schlafen selten durch. Kurze, ruhige Pipipausen helfen, ohne Spiel oder Ablenkung.
Kein Schimpfen bei Unfällen
Unfälle sind normal!
Schimpfen verunsichert nur. Besser: kommentarlos wegwischen.
Warum viele Tierschutzhunde (auch Adulte) nicht stubenrein sind
Viele Tierschutzhunde haben Lebensgeschichten, in denen Stubenreinheit nie gelernt wurde.
Typische Gründe
- Straßenhunde kennen keine Wohnungen.
- Tierheimhunde müssen im Zwinger machen.
- Stress und Unsicherheit draußen verhindern das Lösen.
- Fehlende Bindung zur neuen Bezugsperson – viele Hunde lösen sich erst, wenn sie Vertrauen gefasst haben.
Auch erwachsene Hunde müssen Stubenreinheit daher oft von Grund auf lernen.
Wie man einem Tierschutzhund Stubenreinheit beibringt
Welpen-Regeln gelten auch für Erwachsene
- regelmäßige, häufige Gänge nach draußen
- überschwängliches Lob
- klare Routinen
- Stressabbau durch Ruhe, Sicherheit, Beschäftigung
Geduld und Ruhe sind entscheidend
Tierschutzhunde brauchen oft länger – alles ist neu. Druck verschlimmert das Problem.
Sicherheit draußen aufbauen
Manche Hunde sind draußen zu angespannt, um sich zu lösen.
Hilfreich sind:
- ruhige, immer gleiche Spazierwege
- ausreichend Zeit
- Abstand zu Stressoren
Unfälle kommentarlos wischen
Nie schimpfen. Viele Tierschutzhunde sind besonders sensibel oder hatten schlechte Erfahrungen.
Fester Löseplatz
Ein fester „Löseplatz“ kann besonders schüchternen Hunden helfen, schneller zu verstehen, wohin es gehört.
Krankheits- oder altersbedingte Stubenunreinheit
Manchmal steckt keine Erziehungssache dahinter, sondern ein körperliches Problem.
Typische Ursachen
- Harnwegsinfekt
- Blasensteine
- altersbedingte Inkontinenz
- hormonelle Veränderungen
- neurologische Erkrankungen
- Durchfall oder Magen-Darm-Probleme
- harntreibende Medikamente
Was tun?
- Tierarztcheck bei plötzlicher oder ungewöhnlicher Unreinheit
- ggf. Inkontinenzmedikation für Senioren
- mehr, aber kürzere Spaziergänge
- Unterlagen für die Nacht, falls nötig
Was du sonst noch über Stubenreinheit wissen solltest
Ein strukturierter Tagesplan hilft
Hunde lieben Gewohnheiten – feste Zeiten geben Sicherheit.
Ernährung und Wasser
Regelmäßige Fütterungszeiten erleichtern die Vorhersagbarkeit der Verdauung.
Gerüche entfernen
Enzymreiniger entfernen Gerüche vollständig. Sonst markiert der Hund oft wieder dort.
Jeder Hund lernt unterschiedlich schnell
Manche sind nach Tagen sauber, andere nach Wochen oder Monaten.
Alles normal.
Fazit – Stubenreinheit ist ein Prozess, kein Sprint
Ob Welpe oder Tierschutzhund: Stubenreinheit braucht Zeit, Geduld und liebevolle Konsequenz. Mit Verständnis, einer klaren Routine und positivem Training wird jeder Hund zuverlässig stubenrein.
