Vergiftungen bei Hunden sind ein medizinischer Notfall und erfordern schnelles Handeln. In diesem Artikel erfährst du, woran du eine Vergiftung erkennst, was du im Ernstfall tun kannst und wie du deinen Hund davor schützt.

Symptome – Wie erkennst du eine Vergiftung?

Vergiftungen äußern sich durch verschiedene Symptome, abhängig von der aufgenommenen Substanz:

Magen-Darm-Probleme:

• Erbrechen
• Durchfall
• Übermäßiges Speicheln
• Blut im Kot oder Urin

Neurologische Symptome:

• Zittern
• Krämpfe
• Koordinationsstörungen
• Lähmungen oder Bewusstlosigkeit

Atemprobleme:

• Atemnot
• Schnelles oder erschwertes Atmen

Kreislaufprobleme:

• Blasse Schleimhäute
• Unregelmäßiger Herzschlag
• Sinkende Körpertemperatur
• Kollaps

Haut- und Schleimhautreaktionen:

• Schwellungen
• Rötungen
• Reizungen

Verhaltensänderungen:

• Apathie oder Unruhe

Sofortmaßnahmen – Was tun bei einer Vergiftung?

Wenn dein Hund giftige Substanzen aufgenommen hat, ist schnelles Handeln entscheidend.

1. Ruhe bewahren und die Situation einschätzen
Für den Tierarzt sind diese Informationen wichtig:

• Was wurde aufgenommen?
• Wie viel wurde aufgenommen?
• Wann wurde es aufgenommen?
• Welche Symptome zeigt dein Hund?

Nimm, wenn möglich, die Substanz, die Verpackung oder Erbrochenes mit zum Tierarzt.

2. Kontakt mit Gift minimieren

• Spüle das Maul deines Hundes aus, wenn sich dort Reste befinden.
• Entferne Substanzen von Haut und Fell durch Waschen oder Scheren.

3. Kontakt zu Tierarzt oder Giftnotrufzentrale
Rufe umgehend deinen Tierarzt oder eine Giftnotrufzentrale an. Melde dich telefonisch bei der Tierklinik, bevor du losfährst, damit dort alles vorbereitet werden kann.

4. Kein Erbrechen erzwingen
Erbrechen ist nicht immer ratsam – bei Substanzen wie Laugen, Säuren oder Mineralölen kann es weiteren Schaden anrichten.

5. Behandlung durch den Tierarzt
Je nach Art des Giftes können folgende Maßnahmen notwendig sein:

• Erbrechen auslösen: Nur unter tierärztlicher Aufsicht.
• Gegengift verabreichen: Falls verfügbar.
• Aktivkohle geben: Bindet Giftstoffe im Magen-Darm-Trakt.
• Magenspülung: Zur Entfernung von Giftstoffen.
• Medikamente: Stabilisieren Kreislauf, Atmung oder behandeln Krämpfe.
• Intensivmedizinische Betreuung: Bei schweren Fällen in der Klinik.

Häufige Ursachen für Vergiftungen

Viele Substanzen können Vergiftungen verursachen:

1. Haushaltsmittel und Chemikalien:

• Reinigungsmittel, Dünger, Pestizide oder Frostschutzmittel.

2. Giftige Lebensmittel:

• Schokolade, Weintrauben, Rosinen, Koffein, Xylit (Süßstoff).

3. Medikamente:

• Schmerzmittel wie Aspirin oder Paracetamol.

4. Pflanzen:

• Oleander, Eibe, Fingerhut, Rizinus, Dieffenbachien.

5. Giftköder:

• Absichtlich ausgelegte Köder mit Rattengift oder anderen Substanzen.

Wie kannst du Vergiftungen vorbeugen?

1. Gefährliche Substanzen sicher aufbewahren:
   Sorge dafür, dass Chemikalien, Lebensmittel und Medikamente außer Reichweite deines Hundes sind.

2. Auf Spaziergängen aufmerksam sein:
   Lass deinen Hund keine fremden Dinge fressen.

3. Antigiftköder-Training:
   Viele Hundeschulen bieten Kurse an, die deinen Hund auf mögliche Gefahren vorbereiten.

4. Warnungen ernst nehmen:
   Halte deinen Hund an Orten mit Giftködern oder Hinweisen auf Rattengift immer an der Leine.

5. Giftige Pflanzen vermeiden:
   Informiere dich über giftige Pflanzen und entferne diese aus deinem Haushalt und Garten.

6. Aktivkohle bereithalten:
   Mit Rücksprache des Tierarztes kann Aktivkohle bei der Erstversorgung helfen.

Fazit: Vorsicht ist besser als Nachsicht

Verlass dich nicht darauf, dass dein Hund instinktiv weiß, was ihm schadet. Eine Vergiftung ist ein Notfall und erfordert sofortiges Handeln. Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen und Wachsamkeit kannst du deinen Hund vor den meisten Gefahren schützen.