Krallen schneiden beim Hund: So gelingt es einfach und sicher

Das Krallenschneiden beim Hund ist eine wichtige Pflegeroutine, die viele Hundebesitzer verunsichert. Dabei sind zu lange Krallen nicht nur unangenehm für deinen Hund, sondern können auch gesundheitliche Probleme verursachen. Mit ein bisschen Wissen und Übung wird das Krallenschneiden zur stressfreien Aufgabe – sowohl für dich als auch für deinen Vierbeiner.

Warum ist das Krallenschneiden beim Hund so wichtig?

Die Krallen eines Hundes wachsen ein Leben lang und nutzen sich bei vielen Hunden nicht ausreichend ab, besonders wenn sie viel auf weichem Untergrund wie Gras laufen. Zu lange Krallen können folgende Probleme verursachen:

• Schmerzen beim Laufen: Die Krallen drücken auf den Boden und belasten die Zehen.
• Verletzungen: Zu lange Krallen können abbrechen oder einwachsen, besonders die Wolfskralle.
• Fehlhaltungen: Überlange Krallen können die Haltung deines Hundes verändern und Gelenkprobleme verursachen.

Wie erkennst du, ob die Krallen deines Hundes zu lang sind?

Ob die Krallen deines Hundes gekürzt werden müssen, erkennst du an diesen Anzeichen:

• Hörbare Geräusche: Klackern die Krallen auf harten Böden, sind sie zu lang.
• Abweichende Gangart: Dein Hund läuft vorsichtig oder zeigt Unwohlsein.
• Krallen berühren den Boden: Idealerweise sollten die Krallen den Boden nicht oder nur minimal berühren.

Werkzeug fürs Krallenschneiden beim Hund

Das richtige Werkzeug macht das Krallenschneiden einfacher und sicherer. Hier sind die wichtigsten Hilfsmittel:

1. Krallenschere oder Krallenzange

• Für kleine bis mittelgroße Hunde eignen sich kleine, handliche Scheren.
• Für große Hunde sind robuste Zangen ideal.

2. Krallenschleifer

• Ein elektrisches Gerät, das die Krallen vorsichtig abschleift.
• Besonders geeignet für empfindliche Hunde oder Feinarbeiten.

3. Pfotenpflege-Produkte

• Styptikum: Hilft, Blutungen bei versehentlichen Schnitten zu stoppen.
• Pfotenbalsam: Pflegt die Haut nach der Prozedur.

Vorbereitung: So machst du deinen Hund bereit fürs Krallenschneiden

1. Gewöhnung

• Lass deinen Hund frühzeitig an das Berühren der Pfoten und das Geräusch der Schere gewöhnen.
• Belohne deinen Hund nach jeder Berührung der Pfoten, um eine positive Verknüpfung zu schaffen.

2. Geeigneter Ort

• Wähle einen ruhigen, gut beleuchteten Ort.
• Lege deinen Hund auf eine rutschfeste Unterlage oder setze ihn auf deinen Schoß, wenn er klein ist.

3. Werkzeug bereitlegen

• Halte alle notwendigen Utensilien griffbereit, um die Prozedur ohne Unterbrechungen durchzuführen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Krallen schneiden beim Hund

1. Positionieren: Halte die Pfote deines Hundes sanft, aber sicher.
2. Richtige Länge bestimmen: Kürze die Kralle bis knapp vor das durchblutete Gewebe (den sogenannten „Lebensteil“). Dieser ist bei hellen Krallen gut sichtbar.
3. Schneiden: Setze die Schere in einem 45-Grad-Winkel an und schneide in kleinen Abschnitten.
4. Nacharbeiten: Glätte die Kanten mit einem Krallenschleifer, wenn nötig.
5. Belohnen: Lobe und belohne deinen Hund nach jeder geschnittenen Kralle.

Tipp: Schneide lieber häufiger und wenig, als zu viel auf einmal.

Die Wolfskralle beim Hund schneiden

Die Wolfskralle ist die Daumenkralle, die bei manchen Hunden höher am Bein sitzt und den Boden nicht berührt. Da sie sich nicht von selbst abnutzt, muss sie regelmäßig geschnitten werden.

Wie gehst du vor?

• Halte die Wolfskralle gut fest, da sie oft schwer zu greifen ist.
• Kürze sie wie die anderen Krallen, aber sei besonders vorsichtig, da der Lebensteil hier oft weiter vorne sitzt.

Was tun, wenn du zu tief schneidest?

Trotz aller Vorsicht kann es passieren, dass du den Lebensteil der Kralle verletzt. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern kann auch bluten und deinen Hund erschrecken.

Erste Hilfe:

• Drücke ein sauberes Tuch auf die Wunde, um die Blutung zu stoppen.
• Nutze ein Styptikum (blutstillendes Mittel), um die Blutung schneller zu stoppen.
• Beobachte die Kralle in den nächsten Tagen, um sicherzustellen, dass keine Entzündung entsteht.

Wie oft solltest du die Krallen beim Hund schneiden?

Die Frequenz hängt von der Aktivität deines Hundes und der Beschaffenheit seiner Krallen ab. Als Faustregel gilt:

• Alle 4 bis 6 Wochen: Bei Hunden, deren Krallen sich wenig abnutzen.
• Seltener: Bei sehr aktiven Hunden, die viel auf Asphalt laufen.

Häufige Fehler beim Krallenschneiden

1. Zu viel auf einmal schneiden

Schneide immer nur kleine Abschnitte, um Verletzungen zu vermeiden.

2. Nervosität übertragen

Bleib ruhig und entspannt, damit dein Hund die Prozedur nicht als bedrohlich empfindet.

3. Falsches Werkzeug

Eine stumpfe Schere kann die Kralle quetschen und Schmerzen verursachen.

Wann solltest du einen Tierarzt aufsuchen?

In manchen Fällen ist es besser, das Krallenschneiden einem Experten zu überlassen:

• Schwarze Krallen: Der Lebensteil ist nicht sichtbar, was das Schneiden erschwert.
• Verletzungen: Bei eingerissenen oder blutenden Krallen.
• Angst oder Unruhe: Wenn dein Hund extrem nervös ist, hilft oft der Tierarzt oder ein Hundefriseur.

Tipps, damit das Krallenschneiden beim Hund leichter fällt

• Positive Verknüpfung: Arbeite mit Leckerlis und Lob, um die Prozedur angenehm zu gestalten.
• Pausen einlegen: Schneide die Krallen in mehreren Etappen, wenn dein Hund unruhig wird.
• Geduld haben: Besonders bei Welpen oder ängstlichen Hunden ist Geduld der Schlüssel.

Fazit: Krallen schneiden beim Hund – Stressfrei und sicher

Das Krallenschneiden beim Hund ist eine wichtige Pflege, die mit der richtigen Technik und etwas Geduld problemlos gelingt. Die wichtigsten Punkte im Überblick:

• Regelmäßige Kontrolle: Schneide die Krallen alle 4 bis 6 Wochen, je nach Abnutzung.
• Wolfskralle beachten: Vergiss nicht, auch die Wolfskralle zu kürzen.
• Ruhige Umgebung: Eine entspannte Atmosphäre hilft deinem Hund, ruhig zu bleiben.
• Vorsicht walten lassen: Schneide lieber in kleinen Schritten, um Verletzungen zu vermeiden.

Mit etwas Übung wird das Krallenschneiden zur Routine – und dein Hund wird es dir mit einem gesunden Gang danken!