Ein zuverlässiger Abruf gehört zu den wichtigsten Kommandos im Hundetraining. Es gibt dir die Sicherheit, dass dein Hund in jeder Situation auf dein Rufen hört – sei es beim Spaziergang, im Park oder bei Begegnungen mit anderen Hunden. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du deinem Hund den Rückruf Schritt für Schritt beibringst.

Warum ist ein zuverlässiger Abruf so wichtig?

Ein Hund, der zuverlässig auf deinen Rückruf hört, ist nicht nur leichter zu kontrollieren, sondern auch sicherer unterwegs. Ob er gerade eine Fährte verfolgt, einen anderen Hund entdeckt hat oder einfach neugierig ist – der Rückruf sorgt dafür, dass dein Hund sofort zu dir kommt. Das ist besonders in Gefahrensituationen, wie etwa beim Überqueren einer Straße, lebensrettend.

Die Grundlagen: Das brauchst du für den Rückruf

Bevor du mit dem Training startest, solltest du folgende Dinge bereithalten:

• Leckerlis: Kleine, besonders schmackhafte Belohnungen, die dein Hund liebt.
• Spielzeug: Ein Lieblingsspielzeug kann zusätzlich motivieren.
• Schleppleine: Ideal, um deinem Hund anfangs genügend Bewegungsfreiheit zu geben, ohne dass er entwischen kann.
• Geduld und Konsequenz: Training erfordert Zeit und positive Verstärkung.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So klappt der Rückruf

1. Den perfekten Rückrufbefehl wählen
Entscheide dich für ein klares Wort oder Signal, wie „Hier!“, „Komm!“ oder einen Pfiff. Verwende dieses Signal ausschließlich für den Rückruf, damit dein Hund es nicht mit anderen Situationen verwechselt.

2. Positive Verknüpfung schaffen
Rufe deinen Hund anfangs in einer ruhigen Umgebung mit wenigen Ablenkungen. Sobald er auf dich zuläuft, belohne ihn ausgiebig mit einem Leckerchen, Lob und Streicheleinheiten. Dein Hund soll lernen, dass das Zurückkommen immer etwas Positives bedeutet.

3. Üben, üben, üben
Trainiere den Rückruf täglich in kurzen Einheiten. Beginne in einem ablenkungsarmen Umfeld, wie in der Wohnung oder im Garten, und steigere allmählich die Ablenkung, zum Beispiel auf einem eingezäunten Gelände.

4. Die Schleppleine nutzen
Im Freien kannst du die Schleppleine verwenden, um deinem Hund mehr Freiheit zu geben und gleichzeitig die Kontrolle zu behalten. Rufe ihn regelmäßig und belohne ihn, wenn er sofort zu dir kommt.

5. Variiere die Belohnung
Damit der Rückruf spannend bleibt, wechsle die Belohnungen ab. Mal gibt es ein tolles Leckerchen, mal ein Spiel oder ein aufregendes Lob. So bleibt dein Hund neugierig und motiviert.

Häufige Fehler und wie du sie vermeidest

• Zu oft rufen: Vermeide, deinen Hund ständig zu rufen, wenn keine Konsequenz folgt. Er könnte das Signal ignorieren.
• Rückruf mit Strafe verknüpfen: Bestrafe deinen Hund niemals, wenn er zurückkommt, selbst wenn er vorher Mist gebaut hat.
• Unklare Signale: Nutze immer denselben Befehl und ändere ihn nicht, damit dein Hund ihn eindeutig versteht.
• Zu frühe Freiheit: Lass deinen Hund erst dann ohne Leine laufen, wenn der Abruf in jeder Situation zuverlässig klappt.

Tipps für einen bombensicheren Abruf

• Belohnungen immer griffbereit: Sei vorbereitet, damit du schnell belohnen kannst.
• Übung mit Ablenkung: Teste den Rückruf in unterschiedlichen Umgebungen und steigere die Schwierigkeit allmählich.
• Mach es spielerisch: Verbinde den Rückruf mit Spielen, wie Fangen oder Verstecken, um deinem Hund noch mehr Spaß zu bieten.
• Bleib geduldig: Rückruftraining ist ein Prozess, und nicht jeder Tag wird perfekt laufen.

Fortgeschrittenes Training: Abruf aus schwierigen Situationen

Hat dein Hund den Basis-Rückruf gemeistert, kannst du die Herausforderung steigern:

• Abruf bei Hundebegegnungen: Trainiere mit anderen Hunden und belohne ihn, wenn er sich von ihnen abwendet und zu dir kommt.
• Abruf bei Wildgeruch: Übe gezielt in Wäldern oder Wiesen mit Schleppleine, um den Rückruf zu festigen, auch wenn dein Hund eine spannende Fährte entdeckt.
• Notfall-Rückruf: Nutze ein besonderes Signal, wie einen Pfiff, das nur in Gefahrensituationen verwendet wird und mit der besten Belohnung verknüpft ist.

Fazit: Mit Spaß und Geduld zum Erfolg

Ein zuverlässiger Rückruf gibt dir und deinem Hund Freiheit und Sicherheit. Mit Geduld, Konsequenz und viel positiver Verstärkung werdet ihr das Kommando meistern. Fang am besten noch heute an – dein Hund wird es lieben, zu dir zu kommen!