Wenn du mit deinem Hund gerne durch Wälder oder Wiesen streifst, bist du vielleicht schon einmal einer ungebetenen Begleiterin begegnet: der Hirschlausfliege. Sie wird oft auch als „fliegende Zecke“ bezeichnet, ist aber ein ganz eigenes Insekt – und ziemlich lästig für Mensch und Hund. Hier erfährst du alles, was du als Hundehalter wissen solltest: von Erkennungsmerkmalen über mögliche Risiken bis hin zu wirksamen Schutzmaßnahmen.
Was ist eine Hirschlausfliege?
Die Hirschlausfliege (Lipoptena cervi) gehört zu den sogenannten Lausfliegen. Ursprünglich stammt sie aus Skandinavien, inzwischen ist sie aber auch in Deutschland weit verbreitet.
- Aussehen: ca. 5–7 mm groß, bräunlich, mit kräftigen Beinen.
- Besonderheit: Sobald sie ein Wirtstier gefunden hat (z. B. Hirsch, Reh, Hund – oder auch den Menschen), wirft sie ihre Flügel ab und krabbelt durchs Fell oder über die Haut.
- Verhalten: Nach der Landung bewegt sie sich sehr schnell, sucht gezielt eine geeignete Stelle zum Stechen und sticht oft mehrfach. Anders als Zecken beißt sie sich aber nicht fest.
In unserem Video sieht man, wie eine Hirschlausfliege durch das Hundefell krabbelt.
Gefahren für deinen Hund
Die Hirschlausfliege ist in erster Linie lästig, kann aber auch gesundheitliche Probleme verursachen:
- Schmerzhafte Bisse: Der Stich kann stark jucken und zu Hautreizungen führen.
- Mehrfache Stiche: Da sie nicht wie eine Zecke fest sitzt, sticht sie häufig mehrmals – das kann besonders unangenehm sein.
- Sekundärinfektionen: Durch Kratzen können Wunden entstehen, die sich entzünden.
- Übertragung von Krankheitserregern: Noch wird geforscht, ob Hirschlausfliegen gefährliche Krankheiten (z. B. Bakterien wie Bartonella) übertragen können. Sicher ist: Ein Risiko besteht.
Wie erkennst du Hirschlausfliegen beim Hund?
Anders als Zecken beißen sich Hirschlausfliegen nicht sofort fest. Sie krabbeln oft minutenlang durchs Fell, bevor sie zustechen. Achte auf:
- Unruhe oder plötzliches Kratzen und Beißen ins Fell
- Sichtbare kleine, braune Insekten, die flink durchs Fell laufen
- Kleine rote Punkte oder Quaddeln auf der Haut
Wann und wo lauern Hirschlausfliegen?
- Saison: Spätsommer - Herbst
- Lebensraum: Waldränder, Wildwechselpfade, dichtes Unterholz
- Gefährdung: Besonders hoch in Regionen mit viel Rot- und Rehwild
- Beim Menschen: Häufig wird der Nackenbereich angeflogen. Eine Kapuze oder andere Kopfbedeckung kann hier ein einfacher, aber wirksamer Schutz sein.
Wie kannst du deinen Hund schützen?
Einen absoluten Schutz vor Hirschlausfliegen gibt es leider nicht. Aber es gibt einige Maßnahmen, die das Risiko deutlich senken:
- Spaziergänge bewusst wählen: Meide in der Saison dichtes Unterholz oder bekannte Wildwechsel.
- Fellpflege: Kämme deinen Hund nach jedem Waldspaziergang gründlich durch – besonders bei langem Fell.
- Schützende Produkte: Viele Produkte, die gegen Zecken und Flöhe wirken (wie z. B. das ZeckAttack-Spray), zeigen auch Wirkung gegen die Hirschlausfliege.
Was tun, wenn eine Hirschlausfliege zusticht?
- Entferne das Insekt sofort mit den Fingern oder einem Flohkamm.
- Desinfiziere die Bissstelle sanft.
- Beobachte, ob die Haut anschwillt oder sich entzündet.
- Bei starkem Juckreiz oder auffälligen Hautreaktionen: Zum Tierarzt!
Fazit: Wachsam bleiben lohnt sich
Die Hirschlausfliege ist zwar kein Grund, den Wald zu meiden – aber ein Tier, das man im Blick haben sollte. Mit etwas Aufmerksamkeit, guter Fellpflege und geeigneten Schutzmaßnahmen kannst du deinem Hund das Leben deutlich angenehmer machen.
👉 Kurz gesagt: Kämmen, kontrollieren, schützen – dann habt ihr auch in der Hirschlausfliegen-Saison unbeschwerte Spaziergänge!