Hund Zähne

Zahnpflege beim Hund

Eine gute Zahnpflege ist nicht nur beim Menschen wichtig – auch unsere Hunde profitieren enorm davon. Gesunde Zähne bedeuten weniger Schmerzen, bessere Lebensqualität und ein längeres, glückliches Hundeleben.


Warum Zahnpflege beim Hund wichtig ist

Hunde kauen zwar naturgemäß viel, aber das allein schützt ihre Zähne nicht vor Problemen. Tatsächlich leiden über 80 % der Hunde ab dem dritten Lebensjahr unter Zahnstein oder Zahnfleischentzündungen.

Typische Folgen mangelnder Zahnpflege

  • Zahnstein und Plaque
  • Entzündetes Zahnfleisch (Gingivitis)
  • Parodontitis – schmerzhafte Zahnfleischerkrankung
  • Zahnausfall
  • Mundgeruch
  • Belastung von Herz, Leber und Nieren durch Bakterien im Maul

Gesunde Zähne schützen also mehr als nur das Maul – sie unterstützen die Gesundheit des gesamten Hundes.


1. Zähneputzen – die effektivste Methode

Regelmäßiges Zähneputzen ist die wirksamste Methode, um Plaque und Zahnstein vorzubeugen.

So gewöhnst du deinen Hund ans Zähneputzen

  1. Langsam starten – beginne damit, dass du das Maul spielerisch berührst.
  2. Hundezahnpasta verwenden – niemals Menschenzahnpasta, da sie für Hunde giftig sein kann.
  3. Spezielle Hundezahnbürsten nutzen – Fingerzahnbürsten oder kleine weiche Bürsten eignen sich besonders gut.
  4. Positive Verstärkung – Loben, Geduld, kleine Schritte und positive Verknüpfung mit leckeren Snacks.

Wie oft sollte geputzt werden?

Idealerweise solltest du täglich die Zähne deines Hundes putzen, denn so können Beläge gar nicht erst aushärten. Wenn das nicht immer möglich ist, sind drei bis vier Zahnputz-Einheiten pro Woche ein guter Kompromiss, der in den meisten Fällen ebenfalls wirkungsvoll ist.

Ultraschallzahnbürsten für Hunde

Neben normalen Hundezahnbürsten gibt es auch Ultraschallzahnbürsten, die ohne Rotationsbewegung arbeiten und lautlos sind. Sie eignen sich besonders für empfindliche Hunde, die Geräusche oder Vibrationen nicht mögen.


2. Zahnpflege durch Kauartikel

Kauen unterstützt die natürliche Zahnreinigung, da weiche Beläge dabei abgerieben werden.

Geeignete Kauartikel

  • Rinderhaut-Kauknochen
  • Getrocknete Kauartikel (z. B. Kopfhaut, Lammohr, Dörrfleisch)
  • Kaustangen aus Naturmaterial
  • Zahnpflege-Kausticks

Worauf du achten solltest

  • Sehr harte Knochen können zu Zahnbrüchen führen.
  • Gekochte Knochen splittern.
  • Günstige Pressknochen enthalten oft Klebstoffe oder minderwertige Zutaten.

3. Zahnpflege-Spielzeug

Spielzeug hilft nicht nur bei der Beschäftigung, sondern kann durch seine Struktur auch die Zähne reinigen.

Empfehlenswerte Varianten

  • Noppengummispielzeug
  • Seilspielzeug
  • Bälle mit Zahnpflege-Oberflächen

4. Zahnpflege-Snacks und Zusätze

Diese Produkte sind einfach in der Anwendung und eine gute Ergänzung zum Zähneputzen.

Beliebte Möglichkeiten

  • Zahnpflege-Kausnacks mit Enzymen
  • Pulver oder Zusätze fürs Futter (z. B. Seealgenmehl)
  • Zahnpflege-Gele oder Schäume
  • Wasserzusätze zur Zahnreinigung

Hinweis zu Seealgenmehl

Seealgenmehl wird häufig zur Zahnpflege empfohlen, ist aber nicht unbedenklich:
Es enthält natürlich sehr hohe Mengen Jod, was bei bereits erkrankten Hunden (v. a. Schilddrüse) zu Problemen führen kann. Deshalb sollte Seealgenmehl nur sparsam und bewusst eingesetzt werden, damit es nicht zu einer Jod-Überdosierung kommt – im Zweifel immer Rücksprache mit einem Tierarzt halten.

Wichtig

Diese Produkte können die Zahnpflege unterstützen, ersetzen aber kein regelmäßiges Zähneputzen.


5. Professionelle Zahnreinigung beim Tierarzt

Selbst bei guter Pflege kann sich im Laufe der Zeit Zahnstein bilden.

Wann ist eine professionelle Reinigung sinnvoll?

  • Bereits sichtbarer Zahnstein
  • Mundgeruch
  • Rötungen am Zahnfleisch
  • Futteraufnahme wirkt schmerzhaft
  • Zähne verfärbt oder locker

Ablauf der Reinigung

  • Durchführung unter Narkose
  • Zahnstein wird mittels Ultraschall entfernt
  • Zahnfleisch und Zähne werden gründlich überprüft
  • Politur verhindert neue Ablagerungen

Hinweis: Warum Dentalröntgen beim Hund sinnvoll ist

Ein Dentalröntgen wird häufig unterschätzt, ist aber ein wichtiger Bestandteil der gründlichen Zahnuntersuchung. Viele Zahnprobleme entstehen nämlich unterhalb des Zahnfleischs, wo man sie mit bloßem Auge nicht erkennen kann.

Dazu gehören unter anderem:

  • versteckte Entzündungen an den Zahnwurzeln
  • Abszesse
  • Knochenabbau bei Parodontitis
  • nicht durchgebrochene oder abgebrochene Zähne
  • Probleme nach Zahnfrakturen
  • angeborene Zahnfehlstellungen

Ohne Röntgen bleiben diese Befunde oft jahrelang unentdeckt und können dem Hund starke Schmerzen bereiten. Deshalb ist ein Dentalröntgen besonders dann sinnvoll, wenn:

  • bereits Zahnstein oder Zahnfleischprobleme vorliegen,
  • der Hund unangenehmen Atem oder Kauschmerzen zeigt,
  • Zähne locker wirken oder fehlend sind,
  • eine professionelle Zahnreinigung unter Narkose geplant ist.

Ein Röntgenbild ermöglicht dem Tierarzt, Zähne zu retten, statt sie vorschnell zu ziehen, oder – falls nötig – problematische Zähne rechtzeitig zu entfernen, bevor sie größere Schäden anrichten. Es erhöht also die Sicherheit, Genauigkeit und Qualität jeder zahnmedizinischen Behandlung.


Warnzeichen für Zahnprobleme

Achte auf Symptome wie:

  • unangenehmer Atem
  • gelbliche oder braune Beläge
  • gerötetes Zahnfleisch
  • Speicheln
  • Futter wird nur einseitig gekaut
  • Schmerzen beim Kauen

Treten diese Anzeichen auf, sollte zeitnah ein Tierarzt aufgesucht werden.


Tipps für eine entspannte Zahnpflege-Routine

  • Lieber täglich ein paar Minuten als einmal wöchentlich lange.
  • Immer positiv bleiben – kein Druck, kein Zwang.
  • Hunde früh daran gewöhnen, am besten schon im Welpenalter.
  • Mehrere Methoden kombinieren für bestmögliche Ergebnisse.

Fazit: Mit guter Zahnpflege zu einem gesünderen Hundeleben

Zahnpflege ist einer der wichtigsten, aber oft unterschätzten Aspekte der Hundegesundheit.
Mit etwas Geduld, der richtigen Technik und ergänzenden Maßnahmen kannst du dazu beitragen, dass dein Hund schmerzfrei, gesund und lebensfroh bleibt.

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