Hund und Silvester - So kommt ihr gut ins neue Jahr

Hund und Silvester - So kommt ihr gut ins neue Jahr

Silvester steht wieder vor der Tür – für viele ein fröhlicher Jahresabschluss, für unsere Hunde jedoch oft eine der stressigsten Nächte überhaupt. Knallgeräusche, grelle Lichtblitze, Rauch, aufgeregte Menschen: All das kann Angst auslösen oder bestehende Unsicherheiten verstärken.

Doch zum Glück gibt es viele Möglichkeiten, deinem Hund zu helfen – von frühzeitigem Training über entspannte Ausflüge bis hin zu natürlichen Mitteln. Hier erfährst du alles, was du wissen musst, um gemeinsam ruhig und sicher ins neue Jahr zu starten.


Warum Silvester für Hunde so belastend ist

Hunde hören etwa viermal so gut wie wir. Was für uns laut ist, kann für sie ohrenbetäubend sein.
Dazu kommt:

  • Unvorhersehbare Knallgeräusche
  • Vibrationen und Druckwellen
  • Blitzlicht
  • Veränderte Stimmung der Menschen
  • Der Geruch von Rauch und Feuerwerk

Selbst Hunde, die sonst souverän sind, reagieren an Silvester oft nervös. Deshalb lohnt es sich, frühzeitig einen Plan zu machen.


Frühzeitig vorbereiten: Training & Alltagstipps

Desensibilisierungstraining – je früher, desto besser

Mit etwas Zeit und Geduld kannst du deinen Hund auf Geräusche wie Knallerei vorbereiten. Das nennt sich Desensibilisierung.

So funktioniert’s:

  1. Lege eine Geräusche-CD oder YouTube-Playlist mit Feuerwerksgeräuschen in sehr niedriger Lautstärke ein.
  2. Erhöhe die Lautstärke nur minimal und über Wochen verteilt.
  3. Kombiniere die Geräusche mit positiven Dingen: Spielen, Futter, Training.
  4. Bleib entspannt – dein Hund orientiert sich an deiner Stimmung.

Das Ziel: Die Geräusche verlieren ihren Schreckfaktor.

Wichtig: Starte am besten schon Wochen vor Silvester.


Ruhige Routinen schaffen

Hunde fühlen sich an Silvester besonders sicher, wenn der Tag so normal wie möglich abläuft:

  • lange Spaziergänge vor 16 Uhr, bevor Knaller gezündet werden
  • bekannte Rituale beibehalten
  • Futterzeiten nicht verändern
  • Stress vermeiden (keine großen Besuche, keine Aufregung)

Eine stabile Routine schafft Sicherheit.


Ausweichen statt Aushalten: Silvester einfach „umgehen“

Wenn dein Hund besonders sensibel ist, kann es eine riesige Erleichterung sein, Silvester einfach nicht zuhause zu verbringen. Viele Hundebesitzer fahren über Silvester bewusst in ländliche, abgelegene Regionen. Je abgelegener, desto weniger Feuerwerk. Einige Gastgeber werben sogar explizit mit „feuerwerksfrei“.


Urlaub in Gebieten mit offiziellem Feuerwerksverbot

Es gibt verschiedene Orte, an denen Feuerwerk verboten oder stark eingeschränkt ist, zum Beispiel:

  • autofreie Inseln
  • Nationalparks
  • bestimmte Nordseeinseln
  • Kurorte oder Heilbäder
  • Schutz- und Vogelschutzgebiete

Dort herrscht zu Silvester oft himmlische Ruhe.


Flughäfen und Flughafenhotels – ein Geheimtipp

Viele Hundehalter schwören auf Hotels am Flughafen:

  • Flughäfen sind Feuerwerksverbotszonen
  • die Schallisolierung ist extrem gut
  • die Umgebung ist großflächig kontrolliert

Dein Hund bekommt dort meist gar nichts vom Feuerwerk mit.


Natürliche Unterstützung

Viele Hunde profitieren rund um Silvester von sanfter, natürlicher Unterstützung. Seelenruhe-Tabletten oder Bachblüten können Deinen Hund zu einem entspannten Silvester verhelfen.

Bestenfalls sollten die natürlichen Helfer bereits einige Tage vor Silvester gegeben werden, damit der Körper sich darauf einstellen kann.


    So wird die Silvesternacht entspannter

    Sicherer Rückzugsort

    Richte deinem Hund einen Ort ein, an dem er sich sicher fühlt:

    • eine Box (falls er sie kennt und liebt)
    • eine Ecke mit Decke oder Kissen
    • abdunkeln
    • Musik, Weißrauschen oder TV anmachen
    • Fenster schließen
    • Rollos oder Vorhänge zu

    Geräusche wirken gedämpfter – und die Atmosphäre fühlt sich sicher an.


    Bleib bei deinem Hund – Nähe hilft

    Viele Hunde möchten an Silvester vor allem eins: Dich.

    • Körperkontakt anbieten
    • ruhige Stimme
    • gemeinsame Aktivität (Schnüffeln, leichte Tricks)
    • kein „Ignorieren“, wenn der Hund Hilfe sucht (veralteter Trainingsmythos). Gebe Deinem Hund Sicherheit und bleibe dabei selbst ruhig und souverän.

    Leckerlis, Kauartikel & Beschäftigung

    Kauen entspannte das Nervensystem – eine tolle Unterstützung an Silvester.

    Geeignet sind:

    • Kauwurzeln/Kauhölzer
    • Befüllbare Kongs
    • Schleckmatten
    • Intelligenzspielzeuge

    Ablenkung + Entspannung = Win-Win.


    Sicherheitscheck für die Spaziergänge

    • NUR mit Leine raus, auch bei Hunden, die normalerweise frei laufen
    • ggf. Sicherheitsgeschirr nutzen
    • Adresse & Telefonnummer am Halsband
    • am 31.12. Spaziergänge nur tagsüber
    • abends gar nicht mehr raus, wenn nicht unbedingt nötig

    Jedes Jahr entlaufen an Silvester viele Hunde – also Vorsicht.


    Medizinische Unterstützung: Wann sie sinnvoll ist

    Manche Hunde haben so starke Angst, dass ein Tierarztbesuch nötig ist.
    Moderne Medikamente beruhigen, ohne den Hund handlungsunfähig zu machen.

    Finger weg von Acepromazin (alter Wirkstoff):
    Es lähmt den Körper, aber nicht die Angst – ein echtes Trauma-Risiko.

    Sprich rechtzeitig mit deiner Tierärztin/deinem Tierarzt über Alternativen.


    Fazit: Mit guter Vorbereitung wird Silvester für deinen Hund deutlich entspannter

    Silvester muss kein Albtraum für Hunde sein – mit:

    • frühzeitigem Training
    • entspanntem Tagesablauf
    • ruhigen Rückzugsorten
    • einem Kurztrip ins feuerwerksfreie Gebiet
    • natürlichen Hilfsmitteln
    • und deiner Nähe

    kann selbst ein sensibler Hund die Nacht sicher und ruhiger überstehen.

    Back to blog