Magendrehung - Der Albtraum jeden Hundehalters

Magendrehung - Der Albtraum jeden Hundehalters

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Eine Magendrehung (Gastric Dilatation-Volvulus – GDV) ist immer ein lebensbedrohlicher Notfall und einer der größten Albträume für jeden Hundehalter. Umso wichtiger ist es sich mit diesem Thema zu beschäftigen, um den Notfall erkennen zu können und zu wissen, was in diesem Fall zu tun ist.

Der Hundemagen – Anatomischer Exkurs

Um zu verstehen, was bei einer Magendrehung passiert, müssen wir uns kurz mit der Anatomie des Hundemagens beschäftigen.

Du kannst Dir den Hundemagen als muskulösen, asymmetrischen Beutel vorstellen. Dieser „Magenbeutel“ ist im Wesentlichen nur an zwei Punkten befestigt und hängt sozusagen zwischen Speiseröhre und Zwölffingerdarm. Der Hundemagen kann also frei hin und her pendeln.

Es gibt noch zusätzliche Bänder, die den Magen mit anderen Stellen im Bauchraum wie z. B. Leber und Milz verbinden. Diese fixieren den Magen jedoch nicht, sondern sind nachgiebig. So wird gewährleistet, dass der Magen in unterschiedlichen Füllzuständen genügend Bewegungsfreiheit hat.

Was ist eine Magendrehung überhaupt?

Eine Magendrehung beim Hund (auch als Magentorsion oder Gastrotorsion bekannt) ist lebensbedrohlich. Dabei dreht sich der Magen des Hundes im Uhrzeigersinn um 90 bis 360 Grad um seine Längsachse.

Dies führt zu einer Zuschnürung des Magenein- und -ausgangs. Bereits kleine Futtermengen entwickeln im Magen beim Verdauungsvorgang Gase, die in diesem Zustand jedoch nicht abgeleitet werden können und den Magen wie einen Ballon aufblähen. Durch die Abschnürung und Aufblähung des Magens wird Atmung und Herzreaktion beeinträchtigt. Zudem werden Blutgefäße abgedrückt und abgeschnürt. Die Magenwand und andere lebenswichtige Organe werden nicht mehr ausreichend durchblutet. Dies führt wiederrum dazu, dass Gewebe abstirbt.

Die Milz wird bei einer Magendrehung häufig mit gedreht. Aufgrund der dadurch entstehenden Schädigungen des Milzgewebes, muss die Milz bei einer Operation häufig entfernt werden.

Es entstehen sehr schnell lebensbedrohliche Kreislaufstörungen und Herzbelastungen, die zum Kreislaufschock führen. Durch Panik und starke Schmerzen wird die Situation zudem zusätzlich verschlechtert. Die Sterberate bei Magendrehungen liegt bei 15 – 33 %. 

Wie entsteht eine Magendrehung beim Hund?

Wie entsteht eine Magendrehung beim Hund?

Die genauen Ursachen für eine Magendrehung beim Hund sind noch nicht vollständig geklärt und nicht immer eindeutig, da diese von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird: 

  • vorangegangene starke Gasansammlung im Magen
  • garfähiges und schwer verdauliches Futter
  • Verdauungsstörung / Magenentleerungsstörung
  • Spielen und Toben mit vollem Magen
  • Fütterung großer Portionen / Überfressen
  • Aufnahme von viel Wasser
  • Luftschlucken
  • Stress

Da der Magen im Wesentlichen nur an zwei Punkten befestigt ist, pendelt der Magen insbesondere im gefüllten Zustand bei bestimmten Bewegungen (Springen, Toben, Abbremsen, Wälzen) und kann sich daraufhin um die eigene Achse drehen.

Die vorangegangenen Punkte können mögliche Gefahrenursachen sein. Allerdings kann es auch mit kaum gefüllten Magen und in Ruhephasen zu Magendrehungen kommen.

Welche Hunde sind besonders gefährdet?

Magendrehungen treten gehäuft bei großen Hunden mit tiefem, schmalem Brustkorb und losen Magenbändern auf, da dies dem Magen mehr Platz bietet sich zu bewegen.

Hierunter fallen z.B.

  • Deutsche Doggen
  • Irische Wolfshunde
  • Deutsche Schäferhunde
  • Boxer
  • Berner Sennenhunde
  • Setter

Beispielsweise Deutsche Doggen haben ein ca. 30%iges Risiko eine Magendrehung zu bekommen.

Außerdem sind häufig Hunde mit weichem und lockerem Bindegewebe bzw. einer Bindegewebsschwäche betroffen, weil der Magen dadurch ebenfalls mehr Bewegungsspielraum hat.

Symptome einer Magendrehung

  • Moment der Drehung verursacht kurzen Schmerz (kurzes Aufjaulen)
  • Bauchschmerzen (eingezogener Bauch, gekrümmter/aufgewölbter Rücken)
  • Unruhe (rastlos, hecheln)
  • erfolgloses Erbrechen/Würgen
  • größer werdender Bauchumfang
  • Schmerzfiepen/-stöhnen
  • Speicheln
  • Atemnot
  • Herzrasen
  • schwacher Puls
  • blasse Schleimhäute
  • Kreislaufschwäche
  • Schock

Symptome einer Magendrehung

Magendrehung – was ist zu tun? 

Sofort zum Tierarzt! Eine Magendrehung führt ohne Behandlung innerhalb weniger Stunden zum Tod. Je früher der Hund behandelt wird, desto besser sind die Überlebenschancen. Bei Verdacht auf eine Magendrehung sollte keine Zeit verschwendet werden. Der Tierarzt sollte vorab telefonisch informiert werden, um zu klären, ob dieser ggf. eine Operation vornehmen und eine entsprechende Vorbereitung erfolgen kann.

Im Vordergrund der Behandlung einer Magendrehung steht die Schockbekämpfung und Kreislaufstabilisierung. Mithilfe einer Magensonde können Gas und Mageninhalt entfernt und dadurch der Druck im Magen gemindert werden. Weiterhin können mit einer Magenpunktion Gase abgelassen werden.

Eine Operation ist in den meisten Fällen unumgänglich. Da Hunde, die bereits eine Magendrehung hatten, eine 80%ige Wiederholungsrate aufweisen, wird bei diesem Eingriff oftmals der Magen an der Bauchwand fixiert, um zukünftige Drehungen zu vermeiden.

Magendrehungen treten häufig in den Abend- und Nachtstunden auf. Für diesen und für andere Notfälle ist es daher ratsam, bereits vorsorglich entsprechende Anschriften und Telefonnummern von Tierärzten mit Notdienst und Tierkliniken parat zu haben, um nicht unnötig Zeit mit der Recherche zu verschwenden.

3 Tipps - Wie beuge ich einer Magendrehung vor? 

Wie bereits erwähnt, sind die klaren Ursachen einer Magendrehung nicht genau bekannt und entsprechende Maßnahmen zur Vorbeugung leider keine Garantie. Trotzdem sollte bei Hunden, die aufgrund genetischer Disposition zu Magendrehungen neigen, folgendes berücksichtigt werden:

  1. Die Gesamtfuttermenge sollte auf zwei bis drei Portionen aufgeteilt und nicht erhöht gefüttert werden.
  2. Bei der Futterwahl sollte darauf geachtet werden, dass dieses leicht verdaulich ist. Optimal ist hier getreidefreies Hundefutter.
  3. Außerdem sollte nach dem Fressen eine Ruhephase von mindestens 1 – 2 Stunden eingehalten werden.
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